Die Kunst des Gesichtslesens – auch bekannt als Physiognomie oder Mien Shiàng – ist eine der ältesten Methoden, um den Zusammenhang zwischen äußerem Ausdruck
und innerem Wesen zu verstehen.
Die altehrwürdige und gut dokumentierte Kunst des Gesichtslesens wird seit Jahrtausenden auf der ganzen Welt praktiziert. Sie wurzelt in vielen alten Kulturen der Menschheit, wie zum Beispiel in der Griechischen, der Vedischen und auch der Chinesischen. Die chinesischen Heiler üben seit Tausenden von Jahren das Lesen von Gesichtern aus, und sie glauben, dass Gesichtszüge verborgene Wahrheiten über die Persönlichkeit eines Individuums offenbaren können.
Das Gesicht wurde dabei immer als Spiegel der Seele gesehen –
eine sichtbare Landkarte, die Gedanken, Emotionen und Lebenserfahrungen widerspiegelt.
In der chinesischen Tradition gilt das Gesicht als Abbild der Lebensenergie.
Die taoistischen Meister verbanden das Lesen des Gesichts mit der Lehre von Yin und Yang
sowie den fünf Elementen – Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser.
Jede Zone, Farbe und Form im Gesicht zeigt an, welche Energien gerade im Gleichgewicht oder in Disharmonie sind.
Diese uralte Praxis wurde genutzt, um den Charakter eines Menschen zu verstehen,
aber auch, um Lebensentscheidungen bewusster zu treffen – in Übereinstimmung mit dem eigenen inneren Weg.
Auch in Europa beschäftigten sich Gelehrte früh mit der Deutung des Gesichts.
Hippokrates und Aristoteles sahen in der Physiognomie einen Schlüssel
zum Verständnis von Körper, Temperament und Seele.
Später führten Denker wie Giambattista della Porta, Johann Caspar Lavater und
Franz Joseph Gall diese Forschung weiter – sie verbanden Beobachtung, Anatomie und Psychologie
und legten so den Grundstein für das moderne Face Reading.
Im 19. und 20. Jahrhundert begann eine neue Phase: Wissenschaftler wie Charles Darwin beschrieben den „Ausdruck der Gemütsbewegungen“, und der Psychologe Paul Ekman wies später nach, dass Gesichtsausdrücke und Emotionen universell miteinander verknüpft sind.
Damit erhielt das Face Reading eine moderne Basis – es wurde zu einem Instrument, das heute in Kommunikation, Coaching und Persönlichkeitsentwicklung genutzt wird,
um Selbsterkenntnis, Empathie und Bewusstsein zu fördern.
Gesichtslesen ist heute mehr als eine alte Kunst.
Es ist die Verbindung zwischen wissenschaftlicher Beobachtung und intuitivem Erkennen.
Wer lernt, Gesichter achtsam zu lesen, erkennt Muster, Emotionen und unausgesprochene Botschaften – im eigenen Ausdruck und im Gegenüber.
Von den alten Weisen bis zur modernen Psychologie zeigt sich:
Das Gesicht ist nicht nur ein Spiegel des Körpers, sondern auch ein Wegweiser zu innerer Klarheit und persönlichem Wachstum.
Erfahre in meiner Ausbildung und in persönlichen Analysen, wie Du die Sprache des Gesichts lesen lernst –für mehr Bewusstsein, Erfolg und Erfüllung.
1. Die erste schriftliche Arbeit über die Chinesische Medizin ist vermutlich der Klassiker der Inneren Medizin, „ Der Gelbe Kaiser“, der auf etwa 2600 v. Chr. datiert wird. Diese Texte zeigen, dass Ärzte bereits ein vertieftes Wissen über Chi-Energie, Yin und Yang und die fünf Elemente entwickelt hatten. Darüber hinaus wurden verschiedene Formen der Diagnose mit dem äußeren Teil des Körpers verwendet, um zu lesen, was im Inneren geschah.
2. König Salomo (990 v. - 931 v. Chr.) verkörpert das Bild des mächtigen und weisen Herrschers. Schon er bemerkte, dass das Herz eines Mannes vor den Augen eines Weisen offen ist.
3. Zu Beginn der Zeit der „Streitenden Staaten“ lebte in China ein Taoist, Philisoph und Lehrer mit dem Namen Gui Gu-Tze (475 - 403 v. Chr.), der heutzutage als der Vater der Gesichtslesemethode gilt.
4. Auch der Philosoph Konfuzius (551-479 v. Chr.) war mit der Lehre des Gesichtlesens vertraut. Von ihm ist der Spruch überliefert: „Ein Kind kann nichts für sein Gesicht, jedoch ist der Erwachsene verantwortlich für seine Erscheinung!“
5. Einer der bedeutendsten Ärzte der Antike, Hippokrates von Kos (460-370 v. Chr.), verfasste zum Gesichtlesen zahlreiche Aufzeichnungen. Hippokrates sah ebenso einen Zusammenhang zwischen dem Körperbau und dem Charakter eines Menschen.
6. Die Kunst des Gesichtslesens wurde auch von den griechischenen Philosophen Sokrates (470-399) und Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) praktiziert. Aristoteles stellte wie auch Hippokrates anhand der Physiognomie die Verbindung zwischen verschiedenen Arten von Menschen und der Tiertypologie her.
7. Der arabische Philosoph Avicenna (980-1037) entwickelte die Ideen von Aristoteles weiter und hat und diese seinem Buch „Der Animalibus“ ausführlich behandelt.
8. Giambattista della Porta (1535 -1615) war ein neapolitanischer Arzt, Universalgelehrter und Dramatiker und lieferte mit „De humana physiognomia“ einen wichtigen Grundstein für die weitere Entwicklung der Physiognomie.
9. Johann Caspar Lavater (1741 – 1801) hat in seinen 129 Essays über Physiognomie die Menschenkenntnis konkretisiert und den Grundstein zur heutigen Wissenschaft gelegt.
10. Der Arzt und Anatom Franz Joseph Gall (1758–1828) stellte durch die von ihm begründete Phrenologie einen Zusammenhang zwischen den Charaktereigenschaften und der Schädelform eines Menschen her. In Folge seines Werkes wurde die Phrenologie im 19. Jahrhundert zeitweise sowohl in der Wissenschaft wie auch in der Laienöffentlichkeit überaus populär.
F
11. Charles Darwin (1809 – 1882) war fasziniert von dem, was er die Entdeckung des Geistes durch das Aussehen des Körpers nannte („Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren.“)
12. Der in Heinde geborene Carl Huter (1861–1912) begründete mit der Psycho-Physiognomik seine eigene esoterische Lehre. Seine Schriften nehmen Verbindungen zwischen den Falten eines Menschen und dessen Lebenswandel und Erkrankungen an: Hauptwerk „Menschenkenntnis, Körperformen und Gesichtsausdruckskunde“
13. Ray L. Birdwhistell (1918-1994) war ein US-amerikanischer Anthropologe. Birdwhistell prägte den Begriff Kinesik, was "Gesichtsausdruck, Gesten, Körperhaltung und Gang artikuliert und sichtbare Arm- und Körperbewegungen" bedeutete. Er gilt als einer der ersten Naturwissenschaftler im modernen Sinne.
14. Paul Ekman (1934-) Anthropologe und Psychologe, wurde besonders bekannt für seine Forschungen zur nonverbalen Kommunikation. Ekman fand außerdem statistische Hinweise[2] für die erbliche Bedingtheit zahlreicher emotionaler Ausdrücke.